Das Zeitalter des Chaos by Jonathan Wylie

Das Zeitalter des Chaos by Jonathan Wylie

Autor:Jonathan Wylie [Wylie, Jonathan]
Die sprache: deu
Format: epub
veröffentlicht: 2013-05-24T22:00:00+00:00


22. KAPITEL

»Das ist Wray«, sagte Hewe. »Ein ziemlicher Jammerlappen, aber manchmal ganz brauchbar.«

Wray wirkte wie ein in die Enge getriebenes Tier, und er zuckte zusammen, als sie sich näherten. Obwohl er nicht mehr viel Zeit bei seinen früheren Kameraden im Lager der Vandalen verbrachte, trug er noch immer graue Kleidung. Es war der einzige Ausdruck von Trotz gegenüber einer Welt, die ihn jetzt mit Verachtung behandelte.

Vor fast anderthalb Monaten war er in Great Newport angekommen, und obwohl die erste Reaktion des Untergrunds auf ihn alles andere als herzlich war, hatte die verschlüsselte Nachricht von Hewe es ihm ermöglicht, die Stadt zu betreten. Er hatte Verbindung zu Jordan aufgenommen, seinem früheren Fanatismus abgeschworen und um eine Chance der Wiedergutmachung gebeten. Viele begegneten den Grauen Vandalen trotz ihrer fortgesetzten Kooperation unter der straffen Führung von Galar noch immer mit Misstrauen und warnten Jordan, man dürfe Wray nicht trauen. Das ganze Ausmaß seiner früheren Verbrechen könne nie enthüllt werden, argumentierten sie, außerdem sei er bekanntlich sowohl an Gewaltaktionen als auch am Handel mit Drachenblumensamen und an Entführungen beteiligt gewesen. Ein solcher Mann, wurde ihm nahegelegt, habe in ihrer Organisation nichts zu suchen.

Jordan dagegen glaubte an Wrays Reue. Seine jüngste Demütigung durch Arden, Gemma und Hewe und der Umstand, dass ihn seine früheren Kollegen verstoßen hatten, hatten Wray mutlos gemacht. Selbst seine Fähigkeit, Elementale zu kontrollieren - ein Talent, das ihm zu einer Machtposition verholfen hatte - war ihm genommen worden. Sein Selbstwertgefühl lag in Trümmern. Er fürchtete sich buchstäblich vor Schatten.

Ein großer Trupp Grauer Vandalen hatte im Westen von Great Newport ein Dauerlager aufgeschlagen und benutzte dieses jetzt, nachdem sie die Wüstenhöhlen des Lichtlosen Königreiches verlassen hatten, als Hauptquartier. Zu verschiedenen Gelegenheiten hatten sie sich bereits als echte Verbündete erwiesen, waren als Späher eingesprungen und hatten Nachschubkonvois auf der Küstenstraße geschützt. Viele Menschen fanden ihr düsteres Äußeres und ihre kaum verhohlene Heftigkeit beunruhigend, andererseits hatten die Vandalen viel getan, um den Ruf zu widerlegen, dass sie zu Gewalt und Unvernunft neigten.

Galar und seinem jungen Stellvertreter, Tomas, sowie vielen ihrer Kollegen war ein Licht aufgegangen, und diese Gruppe hielt ihre wilderen Brüder jetzt in Schach. Viele Vandalen jedoch frustrierte das Nichtstun. Jetzt, da die Reisenden aus dem Norden nicht mehr ihre Feinde waren, hatten sie niemanden mehr, den sie bekämpfen konnten, und so sehnten sie den Tag herbei, an dem sie nach Süden ziehen konnten. Dort, so lautete die allgemeine Überzeugung, lauerte der wahre Feind.

Im Lager ging es oft derb und laut zu, und es kam zu leidenschaftlichen Streitereien, größtenteils jedoch blieb man unter sich und stellte der Stadt seine Kräfte nur bei Bedarf zur Verfügung.

Jordan hatte Wray diesem Klima, das möglicherweise seinen früheren Fanatismus wieder hätte aufleben lassen, und in dem Wray vielleicht zur Zielscheibe beträchtlichen Zorns geworden wäre, nicht aussetzen wollen und beschloss daher, seinem eigenen Urteil zu vertrauen. Als er erfuhr, dass Wray in der Lage gewesen war, Elementale zu beherrschen, erteilte er dem bereitwilligen Mann den Auftrag, sich den Blauflammenwall unterhalb des Turmes genau anzusehen. Niemand hatte den Raum betreten



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